Sunder warumbe - ohne Warum

Veröffentlicht am 31. August 2024 um 13:19

Wie oft fragen wir: Was ist Ihr WARUM? oder auch gerne mal abgeändert: Was ist Ihr WOZU? Muss das immer sein? Inspiriert von Meister Eckhart und dem daraus entstandenen Lied von Konstantin Wecker möchte ich Sie zum TUN motivieren – dem TUN ohne Warum und Wozu!

Ich denke, es ist zunächst sinnvoll die Merkmale und den Unterschied der beiden Begriffe kurz zu betrachten.

Mit "Warum" fragen wir nach der Ursache, während wir mit "Wozu" nach dem Zweck oder Ziel fragen. Beide Fragen geben uns unterschiedliche Perspektiven auf ein Ereignis oder eine Handlung.  (Am Ende des Artikels steht es etwas ausführlicher)

Lassen wir das mal weg!

In dem Lied von Konstantin Wecker lässt es sich gut hören und lesen, welche Beispiele und Vorbilder uns die Natur gibt. So heißt es schon in den ersten Strophen:

Ist es nicht so, dass die Rose erblüht

Sunder warumbe, ohne Warum!

Dass sie nicht fragt danach, ob man sie sieht

Sunder warumbe, ohne Warum

Dass sich die Verse von selber erträumen

Sunder warumbe, ohne Warum

Wie sich die Wellen zum Strande hin schäumen

Sunder warumbe, ohne Warum

Ohne Berechnung, vielleicht ohne Sinn

Ohne Verdienst und ohne Gewinn

Wie all die Klänge um uns herum

Sunder warumbe, ohne Warum

Ich frage mich …

wann habe ich das letzte Mal etwas getan, unternommen oder entschieden – ohne nach dem WARUM zu fragen?

Gestern! Mein Enkel rief an und ich ging ans Telefon, ohne zu fragen WARUM rufst du an und WOZU soll ich mir Zeit nehmen! Ich habe mich gefreut und mir jede Zeit für das Gespräch genommen!

Ach, und vorgestern rief ein Kunde an, einfach so (Grüße nach Hamburg)… ich habe mir die Zeit genommen – ohne WARUM und ohne WOZU!

Und dann noch am Abend fragte mich ein ehemaliger Teilnehmer um Rat… ich nahm mir diese Zeit – ohne WARUM und ohne WOZU.

 

Ich sage mir!

Sage nicht „Ich habe keine Zeit“, denn Zeit ist keine Frage des Besitzes, sondern der Priorität. Frage nicht immer nach dem WARUM – keine Mutter fragt sich, warum sie zu ihrem Kind soll, wenn es schreit!

Frage nicht immer nach dem WOZU – kein Vater fragt sich, wozu er für sein Kind da sein soll!

Ich sage mir: Mache einen Spaziergang und betrachte die Natur und entdecke darin…

 

Ist es nicht so, dass das Bächlein fließt

Sunder warumbe, ohne Warum

Alles im Frühling aufs Neue sprießt

Sunder warumbe, ohne Warum

Und auch die Sonne geht unter und auf

Sunder warumbe, ohne Warum

So auch des Menschen Lebenslauf

Sunder warumbe, ohne Warum

Ohne Berechnung, vielleicht ohne Sinn

Ohne Verdienst und ohne Gewinn

Wie all die Klänge um uns herum

Sunder warumbe, ohne Warum

 (Lied von Konstantin Wecker©)

 

Rhetorik ist mehr als nur eine Rede halten... viel mehr

Zur Kunst der Rhetorik gehört eben auch das Selbstgespräch – wer sich damit unwohl fühlt, kann es Reflexion nennen! Ihre Rhetorik findet immer einen Weg, wenn man auch mal um die Ecke denken kann oder will!

o.g. 2024©

 

 

Nachtrag

P.S. Ausführliche Erläuterung der Begriffe: Warum: Diese Frage sucht nach dem Grund oder der Ursache für etwas. Man will wissen, was die Hintergründe oder die Motivation für ein bestimmtes Ereignis oder eine Handlung sind. Zum Beispiel: „Warum regnet es?“ – Hier wird nach der Ursache des Regens gefragt. Wozu: Diese Frage hingegen zielt auf den Zweck oder das Ziel ab. Man möchte erfahren, welcher Nutzen oder welches Ziel mit einer bestimmten Handlung oder einem bestimmten Ereignis verbunden ist. Zum Beispiel: „Wozu lernen wir Mathematik?“ – Hier wird nach dem Sinn oder dem Ziel des Mathematiklernens gefragt, also welche Vorteile oder Zwecke es hat.

 

  • Manchmal nützlich, nicht immer zwingend.

 

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